World Conference on Non-Destructive Testing (WCNDT)

Zerstörungsfreie Prüfung mit Radar: Fraunhofer FHR zeigt Industrieanwendungen auf der WCNDT 2024 in Südkorea

Pressemitteilung /

Auf der führenden Konferenz für zerstörungsfreie Prüfung, der World Conference on Non-Destructive Testing (WCNDT), die vom 27.-31. Mai 2024 in Incheon/Südkorea stattfindet, präsentiert das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR als Experte für berührungslose Qualitätskontrolle mit Radar passgenaue Lösungen für die Industrie.

Zerstörungsfreie Prüfung zur Qualitätskontrolle: Detektion von Fremdkörpern mit SAMMI
© FRAUNHOFER FHR / Michelle Brandenburg
Zerstörungsfreie Prüfung zur Qualitätskontrolle: Detektion von Fremdkörpern mit SAMMI
Zerstörungsfreie Prüfung in der Prozesskontrolle: Mit µRADAS auch an unzugänglichen Stellen
© Fraunhofer FHR
Zerstörungsfreie Prüfung in der Prozesskontrolle: Mit µRADAS auch an unzugänglichen Stellen
Waste4Future: Sensorsuite für verbessertes Kunststoffrecycling
© FRAUNHOFER FHR / Michelle Brandenburg
Waste4Future: Sensorsuite für verbessertes Kunststoffrecycling

Die berührungslose Qualitätskontrolle mit Radar ermöglicht ein Objekt außen und innen zu überprüfen oder zu vermessen, ohne dass dieses beschädigt wird. Das Fraunhofer FHR befasst sich seit über 50 Jahren mit der Feinabstimmung bestehender Radarsysteme und der Entwicklung bahnbrechender neuer Radartechnik. Für den Einsatz im Bereich der zerstörungsfreien Prüfung ist Radar aufgrund seiner Fähigkeiten wie der Tiefenabtastung von Materialien, der Unabhängigkeit von Staub und Dampf und der hohen Empfindlichkeit gegenüber Änderungen der Entfernungsrate ein unverzichtbares Werkzeug. Die Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert: von der Detektion von Fremdkörpern oder Verunreinigungen in Lebensmitteln über die Sicherstellung der Dicke einer Klebeschicht oder der Vermessung von Platten.

Ziel des Fraunhofer FHR ist es, für alle Industriekunden integrierte, individuelle Lösungen zu liefern, die auch die Kosten, die Entwicklungszeit und die eingesetzten Techniken optimieren. Die Integration von Sensoren in den Produktionsprozess ist dabei ein zentraler Schwerpunkt. Durch die Allianz mit Partnern innerhalb und außerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft steht ein breites Spektrum an unterschiedlichen Sensoren und Messverfahren zur Verfügung. Die multispektralen Sensorkonzepte ermöglichen sogar Lösungen für Aufgaben, die bisher mit herkömmlichen Qualitätskontrollsystemen nicht zu bewältigen waren. Neben der Möglichkeit, Fehler im Produkt zu erkennen und zu visualisieren, bieten moderne Hochfrequenzsysteme des Fraunhofer FHR eine Inline-Überwachung des gesamten Produktionsprozesses, auch bei hohen Bandgeschwindigkeiten.

SAMMI® und µRADAS: Zerstörungsfreie Prüfung in der Prozesskontrolle von der Lebensmittel- über die Stahlproduktion bis hin zur Kunststoffextrusion

Auf der WCNDT zeigt das Fraunhofer FHR zwei Systeme zur zerstörungsfreien Prüfung in der Prozesskontrolle: SAMMI® und µRADAS. SAMMI® ist ein 40 x 40 x 30 Zentimeter großer Millimeterwellen Scanner, mit dem sich bis zu 30 x 30 x 5 Zentimeter große Objekte untersuchen lassen. Technologisch gesehen gibt es keine Grenze für die Größe des Gerätes. Bei SAMMI® wir das zu untersuchende Objekt auf ein Band gelegt und durch das Gerät befördert. Oberhalb des Bandes rotiert die monostatische Sende- und Empfangsantenne. Auf dem Display des Gerätes sind mögliche Fremdköper im untersuchten Objekt in Echtzeit zu sehen.

µRADAS ist im Gegensatz zu SAMMI ressourceneffizienter und eignet sich je nach Bedarf für den Einsatz an unzugänglichen Stellen. Aufgrund der geringeren Größe kann es beispielsweise an der Bandführung in Stahlwerken zum Einsatz kommen, wo es hochgenau und mit einer Datenverarbeitung und -abbildung in Echtzeit die Breite und Dicke der Brammen messen kann.

Waste4Future: Sensorsuite für verbessertes Kunststoffrecycling

Die Fähigkeiten seiner Radarsensoren stellt das Fraunhofer FHR auf der WCNDT auch anhand des Projekts Waste4Future vor. Bei Waste4Future arbeiten sieben Fraunhofer-Institute an der Optimierung der Sortierung von Kunststoffabfällen für bessere Recyclingmöglichkeiten. Ziel ist es, sogenannte „Schredder-Leichtfraktionen“ mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent sortenrein zu trennen. Bisher werden die Kunststoffschnipsel üblicherweise nur mit einem Infrarotsensor untersucht. Bei Waste4Future sorgt eine Sensor-Suite für eine verbesserte Sortierung: Indem Infrarot-, Thermographie-, Ultraschall- und Terahertz-Sensoren miteinander kombiniert werden, lässt sich die Sortiergüte maximieren.