terahertz.NRW: Fraunhofer FHR erfolgreich im Förderprogramm »Netzwerke 2021« vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW)
Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg hat in einem Konsortium mit der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Bergischen Universität Wuppertal und dem Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen IMS im Förderprogramm »Netzwerke 21« des MKW einen Zuschlag für das Forschungsnetzwerk terahertz.NRW erhalten.
Mit dem Förderprogramm »Netzwerke 2021« möchte das MKW bereits bestehende thematisch fokussierte, standortübergreifende Forschungsnetzwerke von Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in NRW nachhaltig stärken, ausbauen sowie ihre Sichtbarkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Das Land NRW fördert insgesamt fünf Forschungsnetzwerke mit insgesamt 81 Millionen Euro für vier Jahre ab 1. August 2022.
Das terahertz.NRW-Konsortium unter der Führung des Fraunhofer FHR und wurde als eines der fünf Netzwerke vom MKW berücksichtigt. „Wir freuen uns sehr über diesen großen gemeinsamen Erfolg und sind sicher, durch die enge Verzahnung unserer Expertise und aufbauend auf unserer bestehenden langjährigen Kooperation große Fortschritte im Bereich der Terahertz-Anwendungen machen zu können“, so Projektleiter Dr.-Ing. Dirk Nüßler, Abteilungsleiter Integrierte Sensorsysteme und Schaltungen und stv. Institutsleiter des Fraunhofer FHR.
Der Terahertz (THz)-Frequenzbereich, jenseits des sichtbaren Lichts und der Infrarotstrahlung gelegen, hat für viele Anwendungsfelder in Kommunikation, Lokalisierung, Materialcharakterisierung, Medizintechnik und im Umweltmonitoring ein großes Potential. Die enormen verfügbaren Frequenzbandbreiten versprechen einen disruptiven Sprung der Datenraten in der Kommunikationstechnik und des Informationsgehalts und Auflösungsvermögens in der Sensorik. terahertz.NRW baut dabei auf den Ergebnissen bereits bestehender Forschungskooperationen an den beteiligten Einrichtungen auf und soll die vorhandene Lücke zwischen grundlagenorientierter Forschung und einer innovationsgetriebenen wirtschaftlichen Entwicklung langfristig schließen. „Unser Ziel ist es, das technologische Potenzial der THz-Technologie weiter zu heben und mit exzellenter Forschung die absehbare internationale Innovationswelle anzuführen“, so Dr. Dirk Nüßler.
Konkrete Anwendung finden die Forschungsarbeiten des Fraunhofer FHR in der industriellen Produktion und Kommunikation. Mithilfe elektronischer Terahertz-Wellen können zum Beispiel Produktionsprozesse überwacht (Inline-Messtechnik) und Materialien berührungslos analysiert werden. Für die Kommunikation werden neue Sensoren für die schnelle Datenübertragung entwickelt, die bei 6G und darüber hinaus zum Einsatz kommen sollen. Andere Anwendungen aus dem Konsortium sind ein Schreibstift zur Diagnose von Hautkrebs oder ein ins Handy integrierter Sensor zur Analyse von Viren, Bakterien und Gasen sein. Ebenso planen die Konsortialpartner auch aus dem Netzwerk heraus neue Projekte anzustoßen, wie den Ausbau der Standorte der Fraunhofer-Gesellschaft an den Hochschulstandorten Bochum und Duisburg und die Überführung in ein Exzellenz- und ein Zukunftscluster.