Gemeinsamer Antrag „6GEM“ von vier Hochschulen, Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft
BMBF wählt 6G-Forschungs-Hubs aus
Mit ihrem Antrag 6GEM open – efficient – secure – safe konnten sich die RWTH Aachen, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen in einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchsetzen.
Mit ihrem Antrag 6GEM open – efficient – secure – safe konnten sich die RWTH Aachen, die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen in einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchsetzen.
Die vier Hochschulen arbeiten ab 1. August 2021 gemeinsam mit vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen an zukünftigen Kommunikationstechnologien in der 6G-Mobilfunktechnik. Mitantragsteller waren das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS, sowie das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre.
Das BMBF hatte im Rahmen des Konjunkturpakets „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“ die Förderung von Hubs ausgeschrieben. Diese sollen mit der Erforschung und Entwicklung von zukünftigen Kommunikationstechnologien einen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland als Technologieanbieter eine führende Rolle einnimmt. Ausgewählt wurden vier Hubs. Die Forschungsarbeiten in 6GEM werden bis Juni 2025 mit 43 Millionen Euro durch das BMBF finanziert. Koordinator ist Professor Haris Gačanin vom Lehrstuhl für Verteilte Signalverarbeitung der RWTH Aachen.
Mobilfunkexpertise in Nordrhein-Westfalen
Das 6GEM-Konsortium vereint in Nordrhein-Westfalen wissenschaftliche Exzellenz und Mobilfunkexpertise auf Netzwerk-, Material-, Komponenten-/Mikrochip- und Modulebene. Auch Erfahrungen in deren Umsetzung und weltweite Vernetzung sind vorhanden. Verfolgt wird ein ganzheitlicher Ansatz von der Produktion über die Logistik bis hin zum Menschen mit seinen Bedürfnissen nach Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit in Zeiten des Klimawandels.
Der Mehrwert zukünftiger 6G-Systeme für gesellschaftlich und industriell hoch relevante Einsatzfälle soll gezeigt werden. Zu diesem Zweck werden sieben Testfelder eingebunden und mit 6G-Systemen ausgerüstet: Ein digitaler Operationssaal der Uni Düsseldorf, ein Smart Hospital der Uniklinik Essen, das Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum in Dortmund, die Hochgeschwindigkeits-Intralogistik des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund, die hochautomatisierten Produktionsumgebungen des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie in Aachen, eine großräumige Hafenlogistik in Duisburg sowie Straßenverkehrsszenarien von der Innenstadt bis zur Autobahn in Aldenhoven. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit sollen in großem Umfang Patente generieren.
Anwendungen für Navigation und industrielle Materialcharakterisierung
Das Fraunhofer FHR erhält im Rahmen dieser Förderung zwei Millionen Euro. Mit seinen Kompetenzen im Bereich der Hochfrequenztechnik, der Algorithmik und der Lokalisierungstechnik durch Radar ist es Teil des 6GEM und entwickelt neue innovative Lösungsansätze u. A. durch den Einsatz neuartiger Chip-Technologien aber auch der Verknüpfung von Kommunikation und Lokalisation. Durch die am Institut vorhandenen ganzheitlichen Entwicklungsmöglichkeiten vom Design, über den prototypischen Aufbau bis hin zum Einsatz in den sieben Testfeldern, werden Lösungen insbesondere für die Anwendungs-Szenarien Navigation sowie die industrielle Materialcharakterisierung generiert und auch demonstriert.