Wissenschaft hautnah
Fraunhofer FHR stellt bei 11. Bonner Wissenschaftsnacht aus
Forschung zum Anfassen: Das Fraunhofer FHR wird bei der 11. Bonner Wissenschaftsnacht am 17. und 18. Mai aktuelle Projekte präsentieren. Zum einen informiert das Institut über seine Arbeiten im Bereich der Weltraumbeobachtung. Weiterhin stellt das Fraunhofer FHR einen Scanner zur Analyse von Lebensmitteln vor. Hier können Besucher selbst Hand anlegen und Proben untersuchen. Für Interessierte gibt es am Freitagabend, 18. Mai, um 22:30 Uhr einen Vortrag in Hörsaal VII in der 1. Etage des Uni-Hauptgebäudes.

Weithin sichtbar und bekannt ist die Wachtberger „Kugel“, manchmal auch „Golfball“ genannt. Darunter verbirgt sich die Antenne des Weltraumbeobachtungsradars TIRA vom Fraunhofer FHR. Mit TIRA können die Forscher die Umlaufbahnen von Satelliten hochgenau vermessen und sogar Abbildungen erzeugen. „Anhand der Bilder, die unsere Wissenschaftler mit TIRA machen können, sind sie in der Lage, den Zustand eines Satelliten zu untersuchen. Dies ist beispielsweise dann wichtig, wenn der Kontakt zur Bodenstation abgerissen ist und man wissen muss, ob der Satellit überhaupt noch intakt ist“, erklärt Jens Fiege, Pressesprecher des Fraunhofer FHR. Die weiße Hülle nennt man in der Fachsprache „Radom“. Sie schützt die Antenne vor Wind und Regen.
Ergänzend zu TIRA baut das Fraunhofer FHR im Auftrag des DLR-Raumfahrtmanagements ein weiteres Weltraumbeobachtungsradar: GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar). „Mit diesem sollen alle Objekte im erdnahen Weltraum, das heißt Satelliten und Weltraumtrümmer bis zu einer Höhe von 3.000 km, erfasst und ihre Bahn vermessen werden“, erläutert Fiege. Das Radar soll Mitte 2019 an seinen Betreiber übergeben werden. „Für den Betrieb und die Erstellung des Objekt-Katalogs, in dem alle Bahndaten der erfassten Objekte abgelegt werden, ist dann das Deutsche Weltraumlagezentrum zuständig“, so Fiege. Radar eignet sich hervorragend für diese Aufgaben, da es unabhängig von Wetter und Tageszeit arbeiten kann. Außerdem erhalten die Wissenschaftler auch auf große Distanz noch genaue Messergebnisse.
Ebenso präzise arbeitet Radar auf kurzen Entfernungen, beispielsweise bei der Qualitätskontrolle in Produktionsanlagen. „Radar eignet sich hervorragend, um Materialunterschiede aufzuspüren. Bei der Herstellung von Lebensmitteln können mit solchen Sensoren so Fremdkörper aufgespürt werden – oder andersherum, der Hersteller kann überprüfen, ob in jeder Praline eine Nuss steckt“, weiß Fiege Wie genau das funktioniert, können Besucher auf der Bonner Wissenschaftsnacht selbst ausprobieren. Fiege: „Mit unserem FoodInSpector können Besucher an unserem Stand im Zelt kleine Proben untersuchen.“