Prof. Pohl erhält Lehrstuhl für Integrierte Hochfrequenzschaltungen an der Ruhr-Universität Bochum

Dass mittlerweile ganze Radarsysteme auf einen einzigen Chip passen, eröffnet völlig neue Geschäftsfelder. Hier setzt Prof. Dr.-Ing. Nils Pohl mit seiner Forschung an. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB ruft gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR zum 01. September 2015 die neue Professur für Integrierte Hochfrequenzschaltungen ins Leben.
„Die Fortschritte in der Schaltungstechnik machen immer hochauflösendere, komplexere und leistungsfähige Messsysteme möglich“, berichtet Prof. Nils Pohl. Dies sei ein Trend, der sich schon seit ein paar Jahren ankündige und dessen Ende noch nicht absehbar sei. „Vielleicht wird schon in ein paar Jahren jedes Smartphone über einen Radarsensor verfügen, der es ermöglicht Anrufe und Apps komplett mit Gesten zu steuern“, sagt Pohl. „Oder es werden selbstfahrende Autos durch ringsum angebrachte Radarsensoren sicher und effizient durch den Verkehr navigiert.“
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Integrierte Schaltungen für die Radartechnik, hochauflösende und miniaturisierte Radarsysteme, Schaltungen für mehrkanalige Messsysteme (MIMO-Radar), höchstfrequente Schaltungen bis 300 GHz und darüber hinaus. Der gebürtige Aachener studierte Elektrotechnik und Informationstechnik, anschließend promovierte er an der RUB. Seitdem lehrt und forscht er als Juniorprofessor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Anfang 2013 übernahm Prof. Nils Pohl zudem die Leitung der Abteilung Millimeterwellenradar und Höchstfrequenzsensoren am Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg bei Bonn.
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste verlieh Prof. Nils Pohl im Mai 2013 den Karl-Arnold-Preis. Seine Forschungsleistungen setzten international neue Maßstäbe für den Stand der Technik, lautete damals die Begründung der Jury. Arbeiten wird der 35-Jährige weiterhin sowohl an der RUB als auch für Fraunhofer FHR, einem der größten Radarforschungsinstitute in Europa. Prof. Joachim Ender, Institutsleiter des Fraunhofer FHR, beglückwünschte Prof. Pohl zu seiner Berufung: „Ich freue mich, dass durch die Berufung von Prof. Pohl die Vernetzung zu den Universitäten weiter ausgebaut werden konnte und dadurch eine engere Zusammenarbeit zwischen der Ruhr-Universität Bochum und Fraunhofer ermöglicht wird, beispielsweise durch Austausch von Studenten und Mitarbeitern sowie durch gemeinsam durchgeführte Forschungsprojekte“.