Fraunhofer FHR-Newsletter 06/2024

Fraunhofer FHR beobachtet ISS Batterieblock vor Wiedereintritt

© Fraunhofer FHR
Die vermutlich letzte Radaraufnahme der ISS Batterie vor ihrem Wiedereintritt, aufgenommen vom Weltraumbeobachtungsradar TIRA am 8. März 2024.
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Das Weltraumbeobachtungsradar TIRA des Fraunhofer FHR in Wachtberg

2,6 Tonnen schwer, groß wie ein Auto und auf Kurs über Deutschland: Der Wiedereintritt des ISS Batteriepacks sorgte Anfang März für Aufregung. Das Weltraumbeobachtungsradar TIRA beobachtete das Objekt während seiner letzten Tage im Auftrag des deutschen WRLageZ zuverlässig und lieferte aussagekräftige Radaraufnahmen während des Überflugs.

Ausgedient und abgekoppelt: Schon im Jahr 2021 wurde der Batterieblock von der ISS frei gegeben und sank seitdem im Orbit auf dem Weg zu seinem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre bei dem das Stück Weltraummüll durch die gewaltige Reibung verglühen sollte. Anfang März 2024 kam das Batteriepack der Erde immer näher und auch Deutschland lag im Überflugs- und möglichen Wiedereintrittsgebiet der Batterie. Auch wenn ein Aufschlag von Resten auf Deutschland als extrem unwahrscheinlich erachtet wurde, wurde die Bevölkerung über die Warn-Apps NINA und KATWARN informiert.

TIRA hat den erdnahen Orbit stets im Blick

Das Fraunhofer FHR führt mit seinem Weltraumbeobachtungsradar TIRA („Tracking and Imaging Radar“) im Rahmen des Projekts WRIS (Weltraumidentifizierungssensor) regelmäßig Aufträge für das ressortgemeinsame Weltraumlagezentrum (WRLageZ) durch. Mit dem Experimentalsystem TIRA als europaweit einzigartigem Sensor beobachten und analysieren die Forschenden aus Wachtberg Weltraumobjekte wie Satelliten oder Weltraumschrott. So auch bei dem ISS Batteriepack: Wenige Tage vor dem prognostizierten Wiedereintritt erhielt das Team den Messauftrag. Vom 4.-8. März 2024 führten die Wissenschaftler Messungen der ISS Batterie bei ihren Überflügen über Deutschland und Europa durch um möglichst genaue Kenntnisse über die Flugbahn des Objektes zu gewinnen. Die gemessenen Positions- und Orbitdaten wurden nahezu in Echtzeit an das WRLageZ übermittelt, das mit diesen und anderen Daten die jeweils aktuelle Wiedereintrittsprognose des Objekts ermittelte.

Entwarnung für Deutschland am 8. März

Am 8. März ergab sich die letzte Sichtzeit des Batteriepacks als es Deutschland zum letzten Mal überflog. Anschließend wurde Entwarnung für diesen Bereich gegeben. Bei der Messung am 8. März lieferte TIRA eine vielbeachtete vermutlich letzte Radaraufnahme der Batterie, die am selben Abend über Mittelamerika in die Erdatmosphäre wiedereintrat und weitgehend verglühte. Dabei stürzten nach Angaben der NASA kleinere Trümmerteile ins Meer sowie in ein Haus in Florida.

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